Prinzipiell lassen sich die sog. Elektrodynamometer zur elektrischen Leisungsmessung verwenden. Die feststehende Spule des Elektrodynamometers läßt man von dem Strom
durchfließen; die bewegliche Spule schaltet man parallel zu dem spannungsführenden Leiter. In der beweglichen Spule fließt ein Strom, der proportional der zu
messenden Spannung ist. Vorausgesetzt, daß die bewegliche Spule nicht selbst eine Phasenverschiebung hervorruft, ist die Ablenkung der beweglichen Spule dem Produkt aus
Stromstärke, Spannung und Phasenfaktor proportional.
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Im allgemeinen aber ist die bewegliche Spule selbst induktiv und der induktive Widerstand der beweglichen Spule ist auch abhängig von ihrer Lage gebenüber der
feststehenden Spule. Trotz dieser Schwierigkeiten ist es zuerst Siemens & Halske gelungen, ein Wattmeter nach diesem Prinzip zu konstruieren, welches durch einen Zeiger direkt die
Anzahl der Watt abzulesen gestattet und aufgrund der Genauigkeit als Präzisionsapparat bezeichnet werden kann. Äußerlich unterscheidet sich das
Präzisionswattmeter nicht wesentlich von den von Siemens & Halske hergestellten Strom- und Spannungsmessern. Im Innern enthält es zunächst eine
dünndrähtige, bewegliche Spule. Diese trägt innen je eine Spitze oben und unten, mit denen sie sich auf Saphiren dreht, die auf dem Lager befestigt sind. Dasselbe
Lager trägt auch die Röhre für die Luftdämpfung. Das Lager ist besonders daraufhin konstruiert, daß in ihm keine Wirbelströme entstehen können.
Das Innere des ganzen Wattmeters zeigt Abb. 2. Die feste Spule ist auf einen sehr kleinen Durchmesser zusammengedrängt und liegt innerhalb der beweglichen Spule.
Das Wattmeter ist so eingerichtet, daß die feste Spule maximal einen Strom von 5 Ampere erhält, während die bewegliche Spule an eine Spannung bis zu 90 Volt
angelegt werden kann. Die bewegliche Spule, die aus einigen hundert Windungen feinen Drahtes besteht, hat naturgemäß eine nicht unbeträchtliche Selbstinduktion,
würde also eine wesentliche Phasenverschiebung hervorbringen. Diese Phasenverschiebung wird deutlich reduziert, indem man vor die beweglichen Spule noch einen sehr
großer Widerstand ohne merklich Induktivität in den Nebenschluß schaltet. Faktisch bewirkt ein solcher großer induktionsfreier Widerstand, daß im
Nebenschluß der Strom und deshalb auch die Induktionsströme geschwächt werden. Dadurch ist die Phasendifferenz gegenüber der Spannung zu vernachlässigen.
Der Spannungskreis, d.h. die bewegliche Spule mit ihrem Vorschaltwiderstand, besitzt im ganzen einen Widerstand von 1000 Ohm.
Diese Instrumente lassen sich bei höheren Spannungen als 90 Volt einfach durch Anwendung eines Vorschaltwiderstands vor der Spannungsspule benutzen. Wenn man Strömen
über 5 Ampere messen will, so muß man die Stärke dieser Ströme durch einen sogenannten Stromtransformator transformieren
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