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Feder-Amperemeter nach Kohlrausch

Die Frage, wie man die großen, durch die Dynamomaschine erzielbaren elektrischen Energien bändigen könne, drängte zu einer Lösung, denn weder die Nase ("Hier riecht's nach Ampere !") noch die Finger (die man sich an zu heißen Drähten verbrannte) waren ausreichend oder gar technisch zweckentsprechend zur Überwachung der elektrischen Verhältnisse.

Da hatte der Physiker Friedrich Kohlrausch, Professor zu Würzburg, eine geniale Idee! Vielleicht saß er grübelnd an seinem Schreibtisch, und sein Blick fiel zufällig auf eine Federbriefwaage, die dort an der Wand hing - wir wissen es nicht. Auf jeden Fall benutzte Kohlrausch die einfache Mechanik einer solchen Federbriefwaage zum Bau eines robusten, den unsichtbaren elektrischen Strom anzeigenden Meßgerätes, das unter dem Namen "Federgalvanometer nach Kohlrausch" in die Geschichte der Elektrotechnik eingegangen ist. Sein damaliger Assistent, Eugen Hartmann, der Gründer von H&B, hatte die Ehre, dieses erste direkt den Strom anzeigende, robuste Meßinstrument konstruieren und erstmalig bauen zu dürfen. Kohlrausch wog den elektrischen Strom mit einer Briefwaage!


von der Idee ...

... über die Konstruktion ...
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... zur technischen Realisierung

Das Bild läßt deutlich erkennen, wie dieses "Federgalvanometer" arbeitet. An Stelle des den Brief aufnehmenden Drahtbügels brachte Kohlrausch an der Spiralfeder ein Stückchen weiches Eisen an. Darunter stellte er eine Spule, die von dem zu messenden Strom durchflössen wird. Die Skala des Federgalvanometers ist so angeordnet, daß der an der Spirale befestigte Zeiger auf Null steht, wenn kein Strom durch die Spule fließt. Sobald ein Strom durch die Spule fließt, wird das Eisenstückchen, der Stromstärke entsprechend, mehr oder weniger tief in das Innnere der Spule hineingezogen. Der Zeiger aber zeigt dann an der in der Einheit der Stromstärke, dem Ampere, geeichten Skala an, wieviel Ampere jeweils durch die Spule fließen.

Dieses nach dem elektro-magnetischen Prinzip arbeitende Federgalvanometer wurde richtungsweisend für die Entwicklung der elektrischen Meßinstrumente, die mit einigen Ausnahmen auch heute noch nach dem gleichen Prinzip arbeiten, wenn sich im Laufe der Jahre die Konstruktionen der Meßwerke und die Form der Gehäuse auch gewandelt haben [Die Skala 1/1954].

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